Amiga Future

Ein neues Spielemagazin oder doch nur ein Sonderheft?

Amiga Future Cover

Mehrere Monate wurde das Geheimnis um das neue Amiga-Spiele-Magazin geh�tet, bis man es endlich auf der Computer97 und kurz davor im Z-Netz preisgab. In dieser Zeit tauchten immer wieder neue Ger�chte auf, viele glaubten sogar das die Amiga-Games oder auch der Amiga-Joker zur�ckkehren werden, doch keins dieser Ger�chte hat sich bewahrheitet. Hinter dem ganzen Geheimnis steckt niemand anderer als der ICP-Verlag. Um die Kosten m�glichst niedrig zu halten, beschlo� man eine Zusammenarbeit mit dem Vertrieb und Computerclub APC&TCP, welcher den ganzen redaktionellen Teil �bernommen hat. Da� viele User auf die Zusammenarbeit nicht gut zu sprechen waren, lag daran, da� die Firma APC&TCP schon einige Male selber Tests von eigenen Produkten im Amiga-Magazin geschrieben hat. Dies war mit Sicherheit sehr verantwortungslos, dessen ist sich inzwischen auch der Chef von APC&TCP bewu�t und stellt klar,da� es zu sowas in der Amiga-Future nicht mehr kommen wird. Die Erwartungen der User an das neue Amiga-Magazin waren sehr gro�, wir werden gleich sehen, ob diese auch erf�llt wurden. Man k�nnte meinen, da� es schwer wird, da� neue Amiga-Magazin inmitten von hunderten von PC-Magazinen am Kiosk zu finden, doch das erwies sich als falsch. Es war leichter als gedacht. Das lag nicht zuletzt daran, da� man beim ICP Verlag das Wort ein "neues" Magazin noch nicht ganz verstanden hat. Stattdessen verpa�te man der Amiga-Future das wohl vielen bekannte Sonderheft- Outfit. Als wenn das nicht schon reichen w�rde, hat man gleich daneben noch die Zahl 11, die ja auf die Nummer der Ausgabe hinweist, deutlich in einem Kreis hervorgehoben. Wieso man diesen Weg beim ICP-Verlag gew�hlt hat, ist schon sehr interessant. Versucht man dadurch Kosten und Zeit beim Layout zu sparen, oder erhofft man sich, dadurch noch die alten Leser der Sonderhefte beizubehalten? Auf jeden Fall ist dieser Weg falsch und vergrault gleich einige Leser. Mit der Zeit werden auch die besten Raytracing-Bilder langweilig, wenn man diese st�ndig auf das Cover eines Magazins packt. Solche Bilder haben nichts mit dem Inhalt selbst zu tun. Deshalb w�re es angebracht, darauf zu verzichten und sich stattdessen ein Bild von einem der getesteten Spiele zu besorgen. Das Cover hat sich also wenig ge�ndert, au�er da� der Name Amiga-Future dazu gekommen ist. W�nschenswert w�re hier ein wundersch�nes Logo, da� man sich z.B. durch einen Wettbewerb von den Lesern selbst erstellen lassen k�nnte. Schlie�lich haben diese schon mehrmals bewiesen, was sie und der Amiga gemeinsam f�r Kunstwerke vollbringen k�nnen. Einfach irgendeine Schrift aus Programmen wie QuarkXpress oder PageMaker zu w�hlen, und Amiga-Future draufzuschreiben, das kann jeder und sowas sieht ziemlich unprofesionell aus. Hier sollte ICP unbedingt nachbessern. Auf ein Editorial hat man ganz verzichtet, wieso ist nicht bekannt. Schade nur, da� man so darauf verzichtet hat, den neuen Leser zu begr��en und ihm vielleicht f�r den Kauf zu danken. Irgendwie denken alle Amiga-Firmen/-Verlage immer, da� der Amiga- User bereit ist, alles zu kaufen, egal ob es gut ist oder nicht. Doch auch wenn man das Monopol hat, sollte man nicht vergessen, da� der Leser/Kunde nicht bl�d ist. Bestes Beispiel daf�r ist die Telekom. Jahrelang konnten sie sich alles m�gliche erlauben, und jetzt schicken sie freundliche Briefe mit Formularen nach Hause, in denen der Kunde die Dienstleistung der Telekom bewerten soll, nur um die Kunden festhalten zu k�nnen. Gleich nach dem Inhaltsverzeichnis folgen zwei Seiten mit News. Den meisten d�rften diese aber schon l�ngst bekannt sein. Das kann man allerdings der Amiga-Future Redaktion nicht �bel nehmen, da der Weg vom Redaktionsschlu� bis zum Druck seine Zeit dauert. Bei einem Magazin, da� nur alle zwei Monate erscheint, mu� man sowas schon in kauf nehmen. Ein paar Werbeseiten weiter erscheint ein Computer97-Bericht, irgendwie fehl am Platz. Bei einem Spielemagazin sollte man eigentlich nur die wichtigsten Spiele-Neuheiten erw�hnen, das w�rde v�llig reichen. Berichte �ber die Computer97 fand man schon in den anderen Magazinen mehr als genug. Jetzt endlich auf Seite 16, der erste Test. The Shadow of the 3rd Moon wird auf sage und schreibe 4 Seiten getestet. �ber den Text und die ScreenShots kann man nicht meckern, doch das Layout ist einfach gr��lich. Im Vergleich zu anderen Spielemagazinen wirkt das Layout der Amiga-Future wie ein Nachrichtenmagazin, alles wirkt so ruhig und streng. Ein Spielemagazin sollte ausgeflippter sein, das Gef�hl von Spa� und Action vermitteln. Der Bewertungskasten sieht auch nicht besser aus, grafische Elemente fehlen v�llig, und gerade diese w�rden den Kasten viel �bersichtlicher gestalten. Ein Fehler beim ersten Test darf nat�rlich auch nicht fehlen. So steht im Kasten statt Bewertung "Data Disk". Sicher kann sowas beim Layouten passieren, aber gerade bei der ersten Ausgabe sollte man besonders sorgf�ltig sein. Beim Pinball-Brain-Damage-Test stimmen die Proportionen der Bilder nicht, obwohl hier nur ein paar Mausclicks ausgereicht h�tten. Anscheinend wurden die Bilder vom Layoutor gleich so �bernommen, wie diese geliefert wurden und einfach verkleinert. Man kann nur hoffen, da� sich dies nicht wiederholen wird. Bei manchen Bildern w�re es auch angebracht, die Helligkeit zu erh�hen, denn so erkennt man oft fast gar nichts. Nat�rlich fehlt in der Amiga-Future auch ein kleiner Anwenderteil nicht, doch hier k�nnte man auch einiges weglassen oder gleich verbessern. Der Aminet21-Test sagt uns leider nicht viel �ber die Qualit�t der CD-ROM, sondern informiert uns nur dar�ber, wieviel Mbyte sich in welchem Verzeichnis befinden. Da man diese Information auch in den Anzeigen der Schatztruhe findet, kann man sich solche Tests locker sparen. Interessanter w�re es, den Leser �ber die Qualit�t der Programme zu informieren, m�glicherweise die besten gleich unter Angabe des Pfades kurz vorzustellen usw. Damit h�tten wir schon fast das ganze Magazin durch, wenn da nicht noch am Ende der Inhalt der CD-ROM �ber 3 Seiten verteil w�re. Gut, die Anleitung zu Trapped ist noch sinnvoll, aber den Inhalt der restlichen Sachen mu� man dort nicht gleich auflisten, den Platz k�nnte man f�r andere Sachen wie Tips&Tricks oder Cheats nutzen. Gesamteindruck Magazin: Man kann nach der ersten Ausgabe schlecht �ber die Qualit�t des Magazins urteilen, da sich vieles im Laufe der Zeit noch �ndern wird. Bei der ersten Ausgabe h�tte man sich mehr M�he geben m�ssen. Das Magazin enth�lt an manchen Stellen noch Fehler, die nicht vorkommen sollten. Das Layout f�llt ganz durch, und ist f�r ein Spielemagazin nicht akzeptabel. Es f�llt stark auf, da� die Autoren, die ja meistens auch dem Computerclub APC&TCP angeh�ren, an vielen Stellen Vergleiche mit deren Produkten machen. Das ist nat�rlich nicht gerade positiv. Die Schuld tr�gt nicht der APC&TCP, sondern die Autoren selbst. Nat�rlich hat das Magazin selbst auch positive Seiten, wenn auch noch nicht viele. Die Tests sind an manchen Stellen sehr interessant, endlich gibt es wieder ein "Spiele-Magazin" und das ist schonmal ein Anfang. Die Cover CD-ROM ist auch nicht schlecht, zumindest die Vollversion. Lesen Sie weiter, um genaueres dar�ber zu erfahren. Die CD-ROM Schon alleine wegen dem Spiel Trapped lohnt sich der Kauf der Amiga-Future. Zwar k�nnte man meinen, da� sich schon viele das Spiel gekauft haben, aber uns ist mal zu Ohren gekommen, da� sich Trapped lediglich 800 mal verkauft hat. Wir wissen nicht, ob das stimmt, aber es ist durchaus realistisch. Die Vollversion ist echt gut, Tests dar�ber wurden schon in vielen Magazinen geschrieben, soda� wir uns hier die Beurteilung sparen k�nnen. Auf den ersten Blick sieht die CD-ROM gar nicht so schlecht aus, aber beim ICP-Verlag ist man wohl der Meinung, da� es keine CD-ROM geben darf, die nicht mindestens 600Mbyte an Daten enth�lt. Ob die Qualit�t dieser auch gut ist, interessiert dort wohl niemand. Die CD-ROM unterscheidet sich nicht weiter von anderen CD-ROM�s aus dem Hause ICP. Was fehlt sind z.B. Demos von Spielen, die in der Amiga-Future getestet wurden, das sollte schonmal nicht sein. Ebenfalls vermi�t man die vorgestellten Demos, denn nur so k�nnte man sich einen genaueren Eindruck verschaffen. Damit man auch m�glichst schnell auf die begehrten 600 Mbyte kommt, wurden wahllos irgendwelche Animationen draufgepackt, davon viele auch noch in einem PC-Format. Sicher h�tte man nichts gegen paar wirklich gute Animationen, aber was soll der Amiga-Freak bitte sch�n mit einer Animation machen, die Erich Honecker beim K�ssen zeigt? So kann man doch keine Amiga CD-ROM zusammenstellen. Ohne Trapped k�nnte man die CD-ROM sofort vergessen. Die vielen durchaus interessanten Demoversionen von Spielen und Software aus dem PD-Bereich sind zwar nicht schlecht, aber die meisten hat man schon irgendwo auf einer anderen CD-ROM gesehen. Man sollte sich mehr darum bem�hen, die CD-ROM auf das Magazin abzustimmen, so wie das mal bei der Amiga-Games der Fall war. Diese CD-ROM verdiente damit auch nicht das Pr�dikat "besonders wertvoll", aber darauf befanden sich nicht selten besonders interessante Demoversionen und der Leser konnte sein K�nnen dort auch pr�sentieren. Gesamteindruck CD-ROM: Das Spiel Trapped ist gut und rechtfertigt den Kauf. Alles andere bewegt sich in dem Bereich gut und sehr schlecht. Ein kluger Mann sagte einmal: "Weniger ist oft mehr" und diesen Rat sollte man auch befolgen.

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